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Praxisbeispiel: ClimateCommunity-Projekt in Saerbeck

Wie bereits in der ersten Phase des Forschungsprozesses beschrieben, arbeiteten wir im Rahmen des durchgeführten Semesterprojektes der Fachhochschule Münster mit der Gemeinde Saerbeck mithilfe von Citizen Science als partizipative Forschung zusammen. So konnten die Bürgergruppen, die ein soziales Anliegen bei dem Thema der Energiewende in der Stadt teilen, mitgestalten und diese selbst mit vorantreiben. In diesem Rahmen konnten verschiedenen Tools der in dem Projekt CoCreAid Toolbox verwendet werden. Für die erste Phase des Forschungsprozesses wurde unter anderem das Tool Brainstorming verwendet, um ein Forschungsthema mit einer umfassenden und präzisen Forschungsfrage zu entwickeln.

Unser Semesterprojekt wurde nicht von Anfang bis Ende gemeinsam mit den Bürgern gestaltet. Wir haben wie in Phase eins beschrieben, die Tools in den ersten Stadien der Forschung eingesetzt. Die aktive Zusammenarbeit mit den Bürgern hat dann viel mehr in der dritten Phase, also zum Zeitpunkt der Datenerhebung eingesetzt. Wie der Prozess aussah, ist dem folgenden Ablaufdiagramm zu entnehmen:




Wir beschlossen, bei der Datenerhebung traditionelle Forschungsmethoden mit Co-Creation-Methoden zu kombinieren. Die folgenden beiden Tools fanden in diesem Rahmen Anwendung.


Worum handelt es sich bei den Tools: World Café und Appreciative Inquiry?

Das World Café ist eine flexible und kreative Methode, die zu einem intensiven Dialog zwischen den Teilnehmenden führt. Auf diese Weise können Problem- und Fragestellungen zu einem bestimmten Thema in transdisziplinären Kleingruppen intensiv diskutiert, Ansichten aufgrund verschiedener struktureller Hintergründe und Logiken verstanden und Lösungsvorschläge erarbeitet werden.

Appreciative Inquiry bedeutet wörtlich übersetzt "wert-schätzende Befragung." Es handelt sich um einen werteorientierten Ansatz aus der Team- und Organisationsentwicklung. Er fördert eine wertschätzende Grundhaltung in Teams oder im Gemeinwesen, die hilft, eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Der Fokus liegt dabei nicht auf den Problemen, sondern auf den Ressourcen und Potenzialen des Projekts oder des Teams. Hierbei werden insbesondere die verschiedenen Aspekte: Entdecken (discover), Träumen (dream), Gestalten (design) und Verwirklichen (discover) nacheinander in den Blick genommen.

Lies mehr über dieses Tool in der Toolbox nach.


Inhalt:

Krämer, T., Seewald, A., Saulina, E., Purba, L. C., Maracineni, D. (2023, June 30). Final Presentation of our Project in Saerbeck [Conference presentation]. Saerbeck, Germany.

FH Münster. (n.d.). World Café. Retrieved December 5, 2023, from https://www.fh-muenster.de/science-marketing/world-cafe.php

FH Münster. (n.d.). Appreciative Inquiry. Retrieved December 5, 2023, from https://www.fh-muenster.de/science-marketing/appreciative-inquiry.php




Wie wir vorgegangen sind

In dem Projekt wurden zwei Workshops mit den Bürgern vor Ort in Saerbeck umgesetzt. In dem ersten Workshop fand lediglich das Tool des World Cafés Anwendung und in dem zweiten Workshop wurde die gleiche Methodik angewendet, jedoch in Kombination mit dem zweiten Tool, die Appreciative Inquiry.

Schritt 1

In der Vorbereitung haben wir die beiden Tools aus der Toolbox kombiniert, um so die für uns zielführendeste Methode anzuwenden.

Die kombinierte Methode sah dann wiefolgt aus: Alle  Teilnehmer schreiben ihre Ideen zu bestimmten Themen auf und diskutieren sie anschließend in zwei Gruppen
Die Teilnehmer wurden in kleine Gruppen (3-5 Personen) eingeteilt und setzen sich zusammen, um ein anderes Thema entlang einer vordefinierten Frage zu diskutieren (+/- 20 Minuten). Die Hauptpunkte der Diskussion sollten direkt schriftlich auf Post-Its festgehalten werden. Es gibt mehrere Runden von Diskussionen, normalerweise entsprechend der Anzahl der verschiedenen Fragen, z.B.: Was sind die Probleme? Welche Ideen gibt es im Raum? Welche Stakeholder sind beteiligt?






Schritt 2

Nach jeder Runde wechseln die Teilnehmer zu einem anderen Tisch. Ein zuvor ausgewählter Teilnehmer bleibt als “Gastgeber”am ursprünglichen Tisch zurück, um die vorherigen Diskussionen kurz zusammenzufassen. In der zweiten Diskussionsrunde sollten die aufgezeichneten Punkte der vorherigen Diskussion verwendet werden, um sie mit der neuen Diskussionsrunde zu verknüpfen. Es besteht auch die Möglichkeit, völlig neue Ideen zu sammeln.


Schritt 3

Dieser Prozess wurde wiederholt, bis jeder Teilnehmer alle Tische besucht hat oder die letzte Diskussionsfrage gestellt wurde. Nach der letzten Runde werden die Ergebnisse und Erkenntnisse allen Teilnehmern von den Gastgebern präsentiert, die als einzige alle Diskussionen zum jeweiligen Thema verfolgt haben.

Für jede der Fragen an den einzelnen Stationen wurden entsprechend dem Co-Creation Tool der Appreciative Inquiry alle vier Ebenen, Träumen, Designen und Realisieren durchlaufen. Es begann mit der ersten Stufe - Entdecken. Er wurden die vorbereiteten Fragen gestellt und dann tiergehender in die Fragen für die anderen Ebenen: Träumen, Designen und Realisieren übergegangen. Basierend auf dem Gespräch mit dem Interviewten konnte so eine gemeinsame Vision entworfen werden.

Jede Gruppe priorisiert drei Ideen, die dann im Plenum diskutiert werden Ziel: Vision für die Zukunft der Klimakommune Saerbeck, Priorisierung der Ideen und Brainstorming der Aufgaben.



Ergebnisse

Nach ausgiebigen Überlegungen in Form eines Brainstormings haben wir uns für drei wichtige Themen entschieden, die wir mit den Bürgern diskutieren möchten. Erstens interessiert uns der Status quo in Saerbeck. Dazu gehört zum Beispiel, wie viele Bürgerinnen und Bürger Heizungspumpen besitzen, welche Vorteile sie darin sehen und was sie allenfalls davon abhält, sie loszuwerden. Dann möchten wir wissen, welche Kanäle die Bürgerinnen und Bürger bevorzugt nutzen, damit wir unsere Präsentationen darauf ausrichten können. Schließlich ist es sinnvoll, herauszufinden, wie hoch das Engagement der verschiedenen Bürger ist und wer sich vorstellen kann, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Nach der Session wurden verschiedene Rollen unter den Bürgern definiert



Wie wir weiter im Prozess vorgingen erfahren sie hier.


Inhalt:

CoCreAid. (n.d.). CoCreAid Toolbox for co-creation. Retrieved December 5, 2023, from https://cocreaid.eu/cocreaid-toolbox/


Bilder:






Die vorgestellten Co-Creation Tools, sind für mich relevant, sofern...


  • ich in der Datenerhebung eines Forschungsprozesses bin
  • die Teilnehmerzahl zwischen: 1 Projektleiter & 2-5 Projektpartner

  • wir 1-2 Stunden zur Verfügung haben

  • eine persönliche Interaktion oder ein online Austausch per Videokonferenz (Zoom, Microsoft Teams usw.) möglich ist und dieser mit einem digitalen Whiteboard: Miro oder Mural ODER einem gemeinsames Dokument (z. B. MS Teams) unterstütz werden kann

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