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Einführung

Prüfungsformate, bei denen sowohl Wissen als auch Können nur eine sekundäre Rolle spielen, beschäftigen sich mit der Reflexion von diesen Punkten. Sie stellen eine weitere Möglichkeit dar, die Kompetenzen der Studierenden auf einer tiefgehenden Ebene zu prüfen.

Reflexionsportfolios und Lerntagebücher unterscheiden sich zwar im Kern, jedoch lassen sich Aspekte herausstellen, die beide Prüfungsformate charakterisieren: 

  • kritisches Denken - Bei einem Lerntagebuch hinterfragen Studierende ihren Lernprozess kritisch. Das Reflexionsportfolio nimmt dafür die Zusammenarbeit oder das Produkt in den Blick.
  • Eigennutzen - Studierende können ihre Herangehensweise für Lernvorgänge verbessern oder ein Produkt basierend auf einer kritischen Analyse weiterentwickeln.
  • Individualität - Die reflexiven Formate fördern individuelle Strategien beim Lernen oder der Erarbeitung für ein Produkt. Diese Individualität beruht auf Einzelarbeit und gemachten Erfahrungen.

Weiter unten finden Sie eine detailliertere Beschreibung der Prüfungsformate, mit ihren jeweiligen Alleinstellungsmerkmalen.


https://www.zq.uni-mainz.de/files/2018/08/10_Portfolio_Lerntagebuch-in-der-Lehre-nutzen.pdf

https://www.hwg-lu.de/fileadmin/user_upload/service/studium-und-lehre/Diversity_Toolbox/Lerntagebuch_HSLU_final.pdf


Reflexionsportfolio

Lehrenden-Motivation

"Ich leite ein Blockseminar zum Thema Spielerziehung. Die Studierenden entwickeln dabei während der Blocktermine selbst Spiele, testen und bewerten diese dann. Währenddessen lade ich zur Vor- und Nachbereitung geeignete Literatur für die Studierenden hoch. In der Prüfung geht es nun darum, dass sie ihre Ergebnisse nach Leitfragen, wie beispielsweise der Praktikabilität, reflektieren. Dafür können sie das Wissen der Literatur oder auch die Ergebnisse der Tests aus dem Seminar nutzen. Das mache ich einerseits deshalb, damit die Studierenden sich in ihrem Wissen spezialisieren und dieses anwenden können. Andererseits sollen sie ihr Produkt und damit ihre Fähigkeiten kritisch mit fundierten Behauptungen hinterfragen und damit verbessern können. Dadurch sehen sie auch, welche Inhalte oder Aspekte des Produkts sie wirklich für sich mitnehmen und später nutzen wollen. Das Ganze muss am Ende natürlich auch bewertet werden, wobei aber die Argumentationsweise für mich am wichtigsten ist. Das heißt ich suche nach einer schlüssigen Argumentation, theoretisch oder praktisch fundierte Aussagen und einem roten Faden."


Studierenden-Erfahrung 

"Das Seminar war recht früh im Studium. Da hatte ich aber das erste Mal das Gefühl, dass ich etwas gemacht habe, das ich wirklich 1:1 in den Unterricht übertragen konnte. Durch die Reflexion konnte ich mein Ergebnis dann nochmal mehr hinterfragen und auch verbessern. Auch die Theorie ist mehr hängen geblieben, als das bloß auswendig zu lernen. Das dann verbesserte Spiel konnte ich etwas später dann sogar im Praktikum ausprobieren. Es war zwar noch nicht zu 100% perfekt, hat aber schon ziemlich gut geklappt! Ohne die Reflektion wäre das wohl ziemlich nach hinten losgegangen. Insgesamt war das zwar mit einigem Aufwand verbunden, aber ich fand das Seminar super. In meinem späteren Beruf als Lehrerin muss ich ja sowieso in der Lage sein, mich und meinen Unterricht ständig zu hinterfragen. Warum also nicht direkt im Studium schon damit starten?"

Beschreibung

  • Portfolio und Lerntagebuch bieten einen strukturierten Rahmen zur Reflexion des Lernprozesses bzw. der Erfahrungen im Lernprozess. 
  • Studierende dokumentieren, was und wie sie gehandelt haben bzw. was sie gelernt haben. → mit oben zusammenfassen
  • Ein Fokus liegt auf Herausforderungen im Prozess und wie sie damit umgegangen sind.
  • Die Erarbeitung sollte daher über das ganze Semester verteilt werden. → kann nebenbei über das gesamte Semester verteilt laufen oder nach der Erarbeitung von irgendwas
  • hinten angestellt an Erarbeitung eines Produkts


  • Das Reflexionsportfolio bietet einen Raum für Reflexion. Die bezieht sich auf eine Sammelmappe, die entweder aus einem zusammenhängendem Prozess für eine Produkterarbeitung oder aus einer Sammlung kleinerer Aufgaben und Produkte besteht.
  • Der Fokus liegt auf den Herausforderungen im Prozess, wie die Studierenden damit umgegangen sind und was sie daraus für ihr zukünftiges Handeln ziehen können.


Durchführung

  • Möglichkeit 1: Word-Vorlage, die von den Studierenden ausgefüllt und über Sciebo geteilt oder Abschnittsweise in ILIAS eingereicht wird. →da mit Jonas entscheiden, welches Format?
  • Möglichkeit 2: Über ILIAS oder OneNote kann ein Online-Dokument erstellt werden, das nach Abschnitten gegliedert ist.
  • Die Fragen und Aufträge müssen gut auf das Wissensgebiet abgestimmt sein und das Lernen der Studierenden anregen. → eventuell Untersützung durch Leitfragen, die auf Wissensgebiet und Lernprozess abgestimmt sind.
  • Durch den Fokus auf den Handlungs- und Lernprozess können individuelle Entwicklungen im Rahmen einer Veranstaltung besser erfasst werden.
  • Bewertungskriterien?


  • Die Studierenden können für ihre Leistung in einem Word-Dokument arbeiten, bei dem Sie ihre vorab erarbeiteten Produkte in den Anhang setzen, um Bezug nehmen zu können. Für die Abgabe eignet sich ILIAS. 
  • Ein Portfolio mit verschiedenen Aufgaben und Produkten erarbeiten die Studierenden während des Seminars. Die Reflexion findet hinten angestellt statt. Dabei arbeiten die Studierenden mittels Kategorien oder mithilfe von Leitfragen (z.B. Herausforderungen im Prozess).
  • Geeignete Bewertungskriterien können Inhalt, Vollständigkeit, sprachliche Gestaltung und Argumentationsstruktur darstellen.

Aufwand

Punktevergabe braucht noch Anpassung!!

Besondere Potenziale

  • erlaubt eine Produkterarbeitung rückblickend aus der Vogelperspektive zu sehen. Eigene Schwächen und Stärken zu erkennen, die besonders im Berufsfeld zum Tragen kommen. Damit Einsicht erlangen, die Berufsprozess nicht gewährt.

Lerntagebuch

Themenidee: Psychologie?

Situation: Seminar. Gemischte Gestaltung mit Kurzvorträgen, Arbeitsphasen oder theoretischem Input, in Form von Beispielvideos, Erklärungen, etc.

Reflexion: Über das Seminar verteilt. Jede Woche anderer Schwerpunkt. Geht dann darum, was der Kern von der Stunde war, was sie gelernt haben und inwieweit das für sie in Zukunft relevant sein könnte. Am Ende noch Reflektion dazu, welche Arbeitsformen, etc. besonders hängen geblieben sind + warum? Eventuell theoretisch leicht fundiert.


Lehrenden-Motivation

"Als Prüfungsformat für mein Einstiegsseminar zu Psychologie habe ich meine Studierenden experimentell dieses Semester ein Lerntagebuch ausfüllen lassen. Das ganze hatte in meinen Augen drei Funktionen:

  1. Direkt zu Beginn des Studiums Lernstrategien entwickeln, die für die Studierenden weiterhin nutzbar bleiben.
  2. Das wichtigste Wissen aus diesem Grundlagenmodul tiefer verankern.
  3. Kritisches Denken soll gefördert werden. Ich wollte, dass sich die Studierenden wirklich fragen "was davon ist für mich besonders wichtig?" und dass sie sich irgendwo auch selbst in ihrem Tun hinterfragen.

Das war organisatorisch erst gar nicht so einfach, ein dafür geeignetes Seminar zu konzipieren. Letzten Endes hat sich eine gemischte Struktur herauskristallisiert mit Kurzvorträgen der Studierenden, Arbeitsphasen, theoretischem Input zum Self-Learning und Frontalunterricht. Wichtig war mir für das Lerntagebuch, dass jede Woche einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt hatte, wo zwar Querverbindungen geschlossen werden konnte, aber wo auch eine isolierte Reflexion möglich ist. Jede Woche sollte dann einen kurzen Abschnitt im Lerntagebuch erhalten nach einigen Leitideen, die wir zu Beginn des Seminars gemeinsam ausgemacht haben. Das Ende des Lerntagebuchs wurde dann noch durch einen finalen Part ausgemacht, wo die Studierenden von dieser Mikroebene eher zu einer Makroebene wechseln sollten. Das heißt die Reflexion sollte dann einen Bezug übergreifend auf das gesamte Seminar ziehen."


Studierenden-Erfahrung 

"Das Lerntagebuch? Ja, also rückblickend hat mir das glaube ich schon geholfen. Nachdem ich da so ein bisschen reingekommen bin, habe ich sogar angefangen, damit meinen gesamten Lernprozess für das Semester zu organisieren. Das hat mir auch echt dieses Semester bei der Organisation geholfen. Da konnte ich ein paar Tricks mitnehmen. Aber auch bei dem, WAS ich gelernt habe, ist gut was hängen geblieben. Dadurch, dass man rausfiltern musste, was besonders wichtig war und die Inhalte in eigenen Worten wiedergegeben hat, konnte ich mir das gut merken. Ich glaube, da war auch hilfreich, dass wir begründen mussten, was besonders wichtig war, und dass ich Vorwissen mit den Inhalten verknüpft hab'."

Beschreibung

  • Portfolio und Lerntagebuch bieten einen strukturierten Rahmen zur Reflexion des Lernprozesses bzw. der Erfahrungen im Lernprozess. → wichtig: Protfolio oder Lerntagebuch? oder Auftrennung in 2 Formate?
  • Studierende dokumentieren, was und wie sie gehandelt haben bzw. was sie gelernt haben.
  • Ein Fokus liegt auf Herausforderungen im Prozess und wie sie damit umgegangen sind.
  • Die Erarbeitung sollte daher über das ganze Semester verteilt werden. → kann nebenbei über das gesamte Semester verteilt laufen oder nach der Erarbeitung von irgendwas


  • Das Lerntagebuch als Prüfungsformat bietet einen strukturierten Rahmen zur Reflexion des individuellen Lernprozesses.
  • Bei einem Lerntagebuch dokumentieren Studierende ihre Lernziele, -strategien und -fortschritte. Die Dokumentation verteilt sich über das gesamte Semester.
  • Das Format ist immer dann geeignet, wenn Wissen auf einer tiefergehenden Ebene verknüpft und Lernen nachhaltig gestaltet werden soll → Kernkompetenz? Aber eventuell zu wertend? 

Durchführung

  • Möglichkeit 1: Word-Vorlage, die von den Studierenden ausgefüllt und über Sciebo geteilt oder Abschnittsweise in ILIAS eingereicht wird. →da mit Jonas entscheiden, welches Format?
  • Möglichkeit 2: Über ILIAS oder OneNote kann ein Online-Dokument erstellt werden, das nach Abschnitten gegliedert ist.
  • Im Voraus sollten die Studierenden über die Erwartungen und Bewertungskriterien aufgeklärt werden. →unnötig, sollten die immer
  • Die Fragen und Aufträge müssen gut auf das Wissensgebiet abgestimmt sein und das Lernen der Studierenden anregen. → eventuell Untersützung durch Leitfragen, die auf Wissensgebiet und Lernprozess abgestimmt sind.
  • Durch den Fokus auf den Handlungs- und Lernprozess können individuelle Entwicklungen im Rahmen einer Veranstaltung besser erfasst werden.


  • Hinsichtlich der Umsetzung können die Studierenden an einer untergliederten Word-Vorlage arbeiten und diese (falls gewünscht abschnittsweise) in ILIAS als PDF-Datei hochladen.
  • Leitfragen helfen den Studierenden bei der Orientierung und Reflexion. Zum Beispiel:
    • Was war mein wesentliches Lernergebnis?
    • Wie kann ich das Gelernte für mein späteres Berufsleben einsetzen?
  • Geeignete Bewertungskriterien können Inhalt, sprachliche Gestaltung und Argumentationsstruktur darstellen.

Aufwand

Punktevergabe braucht noch Anpassung!!

Besondere Potenziale

  • Hier finden Sie eine beispielhafte Umsetzung für ein Lerntagebuch. → eher raus. Kein Beispiel für ein Prüfungsformat, sondern für eine Begleiterscheinung
  • Lerntagebuch ist das einzige Prüfungsformat, bei dem konkret auf den Lernprozess der Studierenden eingegangen wird, beziehungsweise wo der Lernprozess konkret im Vordergrund steht Die Reflexion bezieht sich nicht auf ein Produkt oder eine Zusammenarbeit, sondern die individuell gemachten Erfahrungen und wie diese genutzt werden.
  • Lerntagebuch kann auch direkt als Lernhilfe dienen. Durch das Planen und Festhalten von Lernzielen wird die Organisation unterstützt. Strategien werden bewusst und möglicherweise optimiert.
  • Besonders am Beginn des Studiums hilfreich. Hilft dabei lernen zu lernen.

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