Einführung

Prüfungsformate, bei denen das Wissen im Fokus steht, nehmen seit jeher eine zentrale Rolle in der akademischen Ausbildung der Studierenden ein. Ein fundiertes theoretisches Verständnis hinsichtlich seiner Tiefe & Breite bildet die Basis der Handlungsfähigkeit für die Studierenden, sowohl im Verlauf ihres Studiums als auch im späteren Berufsleben. 

Es lassen sich hierbei für die Prüfungsformate einige charakterisierende Eigenschaften herausstellen, die für sämtliche hier aufgelistete Formate zutreffen:

  • Selbstständigkeit - Studierende arbeiten bei diesen Formaten üblicherweise alleine. Ihre individuelle Leistung zählt.
  • Wissensaneignung - Für die Prüfungsvorbereitung steht die inhaltliche Vertiefung der Lerninhalte im Vordergrund.
  • Flexibilität - Die Prüfungsformate verlaufen größtenteils unter freier Ortswahl der Studierenden.

Im Folgenden finden Sie eine detailliertere Beschreibung der Prüfungsformate mit ihren jeweiligen Alleinstellungsmerkmalen.


Mündliche Videoprüfung

Lehrenden-Motivation

"In meinem Seminar zu Geoinformationssystemen ist der Umgang mit der Software ArcGis zentral. Deshalb habe ich in den letzten Jahren immer eine mündliche Prüfung über Zoom angeboten. Das bietet einfach die Chance, Studierende hinsichtlich inhaltlicher Fragen und auch ihren Argumentationsfähigkeiten zu prüfen, also wie man das auch aus normalen mündlichen Prüfungen kennt. Zusätzlich kann ich aber auch ihre Fähigkeiten im Umgang mit ArcGis prüfen. Dafür zeigen die Studierenden per Bildschirmübertragung ein vorbereitetes Ergebnis und erklären dabei, wie sie mit der Software verfahren sind. Dadurch wird vor allem deutlich, ob die Studierenden die Software wirklich in ihrem Kern verstanden haben. Meine Bewertung bezieht sich dann zur Hälfte auf den inhaltlichen Teil, wo ich die fachliche Richtigkeit, die Argumentationsstruktur und den Gesamteindruck bewerte, und zur Hälfte auf den ArcGis-Teil. Dabei beurteile ich das Arbeitsergebnis und die dargestellte Software-Kompetenz."

Studierenden-Erfahrung 

"Das Seminar mit ArcGis hat mir echt ziemlich gut gefallen. Vor allem jetzt im Nachhinein merkt man einfach, dass es sinnvoll war, das Programm zu lernen. Es war natürlich irgendwo schwierig, sich darin einzuarbeiten, aber mit der entsprechenden Betreuung und YouTube ging das schon. Die Prüfung war dementsprechend auch ziemlich entspannt. Der Anfang war wie eine normale mündliche Prüfung, für mich also nichts Unbekanntes. Danach sind wir zu ArcGis übergegangen, wo ich quasi mein Seminarergebnis und meinen Arbeitsprozess vorstellen musste. Da kamen dann noch einige Fragen dazu, aber die ließen sich gut beantworten, weil ich mich schon recht intensiv mit dem Programm auseinandergesetzt habe."

Beschreibung

  • Bei einer mündlichen Videoprüfung kann das Gesprächsformat durch eine Bildschirmübertragung ergänzt werden. Studierende können so ihre Kompetenzen hinsichtlich digitaler Werkzeuge, wie Fach-Software, vorstellen oder vorbereitete Unterlagen diskutieren. Dabei muss jedoch klar unterschieden werden zwischen Werkzeugen, mit denen eine relevante berufliche Anforderung verbunden ist, und anderen technischen Mitteln, die eine nicht unbedingt notwendige technische Hürde darstellen. 
  • Eine mündliche Videoprüfung eignet sich dann als Prüfungsformat, wenn einerseits statt punktueller Richtigkeit das Verständnis der Inhalte im Vordergrund steht und andererseits kommunikative Kompetenzen, wie die Argumentationsfähigkeit, gefragt sind.
  • Weitere Informationen finden Sie auf e-teaching.org

Durchführung

  • Die Prüfung wird mittels eines ausgewählten Videokonferenzsystems durchgeführt. Dafür eignet sich Zoom.
  • Das mündliche Prüfungsformat erfordert grundsätzlich Zweitprüfende. Durch die Ortsunabhängigkeit lassen sich auch externe Prüfende einbinden.
  • Ein Rahmen für den Ablauf der Videoprüfungen sieht wie folgt aus:
    • Nach der Sicherstellung und Klärung technischer und organisatorischer Fragen bieten sich einführende Fragen an.
    • Leistungsdifferenzierende Fragen sind im mittleren Teil des Gesprächs zu verorten.
    • Ein Raum für tiefergehende Diskussionen rund um die Inhalte bietet sich vor allem zum Ende des Gesprächs an.

Aufwand

Besondere Potenziale

  • Mündliche Prüfungen erlauben das Einüben von praxisnahen Gesprächssituationen. Dadurch können Studierende ihre kommunikativen Kompetenzen, auch mithilfe des Feedbacks der Prüfer*innen, erweitern. Mündliche Videoprüfungen vereinfachen hier die Einbindung von externen Zweitprüfenden, die mit ihrem Fachwissen wertvollen Input geben. 
  • Mündliche Videoprüfungen erlauben einen stärker individualisierten Verlauf der Prüfung. Spannende Antworten der Studierenden können mit vertiefenden Nachfragen ergänzt werden oder bei eindeutigem Nicht-Wissen eines Themas kann ein anderer Themenbereich fokussiert werden.

Hausarbeit

Lehrenden-Motivation

"Ich biete regelmäßig Hausarbeiten als Prüfungsformat an, zum Beispiel in meinem Seminar zu Journalismus. Das ist einfach ein bewährtes Format, das einen großen Schritt Richtung wissenschaftliches Arbeiten für die Studierenden erlaubt. Die besten Arbeiten zeichnen sich dann nicht nur durch formale Richtigkeit aus, sondern wenn man wirklich merkt, dass die Studierenden Ahnung haben von dem, was sie da schreiben. Ich gebe den Studierenden extra eine freie Themenwahl innerhalb des Rahmens "Zukunft und Entwicklung von Journalismus". Deshalb können sie auch nach ihren Interessen wählen. Oft merkt man das dann auch in den Arbeiten, wenn Studierende sich besonders für ihr Thema interessieren. Vorher schaffe ich aber mit den Seminarinhalten und passender Literatur eine theoretische Fundierung, auf dem sie dann aufbauen können, um alle Studierenden möglichst gut abzuholen. Eine wesentliche Herausforderung für die Studierenden ist es, in der Flut von digitalen Informationen verlässliche und relevante Quellen zu identifizieren. Durch KI-Werkzeuge wird diese Herausforderung noch einmal intensiviert. In die Bewertung fließen deshalb bei mir zu circa einem Viertel die wissenschaftliche Formalia und zu drei Vierteln die inhaltliche Gestaltung und hierbei insbesondere die kreative Eigenleistung der Studierenden ein. Nur bestehende Texte zusammenzufassen genügt hier nicht mehr. Hier war das eine individuelle Positionierung und Erarbeitung von Handlungsempfehlungen auf Grundlage der wissenschaftlichen Recherche. Das versuche ich, immer möglichst transparent zu machen, damit auch Studierende mit weniger Hausarbeits-Erfahrung die gleichen Chancen haben."

Studierenden-Erfahrung 

"Ja stimmt, letzte Woche hab ich meine Hausarbeit abgegeben. Das ist noch gar nicht so lange her. Mein Thema war Desinformation und Vertrauensverlust im Journalismus. Ich war mir erst nichtmal sicher, ob ich das Seminar besuchen will, aber das war dann doch ziemlich spannend. Mein Thema hat dann so ein bisschen daran angeknüpft, was wir da besprochen haben. Das hat mich einfach interessiert, vor allem weil ich auch selbst immer mal wieder auf News stoße, bei denen ich mir denke, dass die fake sein müssen. Das war nicht meine erste Hausarbeit, aber ich merke auch, wie es mir immer leichter fällt, in den Schreibprozess zu kommen und sich an die wissenschaftlichen Regeln zu halten. Es ist auch mal was anderes, sich wirklich intensiv mit einem kleinen Thema auseinanderzusetzen, statt eher auf Breite zu lernen. Das gefällt mir auch gut. Bei der Bewertung von Quellen war ich aber unsicher, welche hier wirklich gut sind. Da hat mir ein Beratungstermin sehr geholfen, wo wir das nochmal an konkreten Beispielen besprochen haben." 

Beschreibung

  • Die Hausarbeit ist ein klassisches Format der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in einem abgegrenzten Themenbereich mit einem klaren Fokus auf ein praktisches oder theoretisches Problem. 
  • Studierende suchen sich dafür meist basierend auf ihren Interessen innerhalb eines von den Lehrenden vorgegeben Rahmens ihr Thema aus.
  • Hausarbeiten können als reine Literaturarbeiten oder als empirisch zu bearbeitende Themen (bspw. mittels qualitativer Interviews) gestaltet sein.
  • Das Prüfungsformat eignet sich gut, wenn Studierende sich ein Thema eigenständig erarbeiten und dabei ihre schriftlichen Kompetenzen sowie ihr kritisches Denken unter Beweis stellen sollen.
  • Weitere Hinweise zu digitalen Aspekten in Hausarbeiten finden sich auf e-teaching.org

Durchführung

  • Die schriftlichen Ausarbeitungen werden über eine ILIAS-Übung oder ausgedruckt im Prüfungsamt eingereicht.
  • Gute Ergebnisse werden durch ein klares Anforderungsprofil gesichert. Ein hinreichend langer Bearbeitungszeitraum kommt verschiedenen Typen an Studierenden entgegen (bspw. "die seminarbegleitenden Schreiber*innen" vs. "Die kurz-vor-knapp PowerWorker*innen").


Hausarbeiten mit KI

Durch den schnellen wissenschaftlichen Fortschritt hinter künstlichen Intelligenzen (KI's) stellen sich einige neue Herausforderungen für die Konzeption einer Hausarbeit. Studierende können für viele Schritte in der Bearbeitung einer Hausarbeit KI's als Unterstützung nutzen. Es existieren spezifische KI-Werkzeuge bspw. für die Themenfindung, die Literaturrecherche oder die Formulierung und Rechtschreibung.

Die Nutzung von KI's erfordert dennoch kritisches Denken, weil die Ergebnisse häufig nicht so passgenau sind, wie das für eine Hausarbeit erforderlich ist, und die Antworten Fehler enthalten können. Dadurch wird der kompetente Umgang mit KI-Werkzeugen Teil des wissenschaftlichen Schreibens und die Anforderungen an eine kritische Reflexion steigen. Dies bezieht sich einmal auf das sogenannte Prompting, die zielgenaue Formulierung von Anfragen an eine KI, und dann auf die kritischen Prüfung der generierten Inhalte. Aus Lehrendensicht liegt die neue Herausforderung also darin, das kritische und kreative Denken anzuregen und zu erfassen. 

Insgesamt steigen so die Anforderungen an die Studierenden im oberen Leistungsbereich, während im unteren Leistungsbereich Fehler und Lücken weniger offensichtlich sind. Eine spannende Frage ist daher: Worin unterscheidet sich eine mittlere von einer schlechten Hausarbeit?

Aufwand

Besondere Potenziale

  • Die Studierenden müssen für die Bearbeitung der Hausarbeit tief in ein Thema einsteigen. Darüber hinaus können sie basierend auf den Inhalten der Veranstaltungen interessensbasiert ihre Fragestellung wählen. Das bietet den Studierenden besonders die Chance, Expertenwissen zu erlangen.
  • Das Schreiben einer Hausarbeit stellt eine gezielte Vorbereitung auf die Abschlussarbeit und andere wissenschaftliche Arbeiten dar.

Open-Book Ausarbeitung 

Lehrenden-Motivation

"Ich lasse fast jedes Semester eine Open-Book Ausarbeitung als Studienleistung schreiben. Wichtig ist dabei erstmal, eine gute Fragestellung zu finden. Die Studierenden müssen dann in einer vorgegebenen Zeit eine Concept-Map mithilfe der Seminarinhalte erstellen. Im Vordergrund steht für mich, dass die Inhalte und Zusammenhänge verstanden wurden. Es geht mir nicht darum, da nachher Definitionen stehen zu haben, im schlimmsten Falle auch noch auswendig gelernt. Eine gute Arbeit zeichnet sich vielmehr durch ein Wissensnetzwerk aus, bei dem in Bezug auf die Fragestellung die richtigen Verbindungen gemacht wurden. Genauigkeit ist dabei auch ein Aspekt. Alles mögliche da irgendwie reinbringen, ist ja nun wirklich keine Herausforderung. Natürlich bekommen die Studierenden dafür aber auch eine spezifischere Aufgabe gestellt und können das nicht einfach vorbereiten. Es ist dann immer wieder schön, zu sehen, mit was für kreativen Lösungen einige um die Ecke kommen, dass die sogar mich noch überraschen können.“

Studierenden-Erfahrung 

"An die Concept-Map erinnere ich mich noch sehr gut. Das war das erste Mal, dass ich eine solche Prüfung hatte. Die Vorbereitung war ganz spannend eigentlich, weil ich ganz anders gelernt habe als für Klausuren sonst. Ich habe den Fokus vielmehr auf ein Verständnis der Inhalte gesetzt und vorab schon Verbindungen zwischen den einzelnen Themen gemacht. Als es dann losging war ich etwas aufgeregt, weil ich trotzdem nicht so recht wusste, was auf mich zukommt. Durch die gute Vorbereitung war letzten Endes schon fast das Zeitmanagement der herausfordernste Part. Nachher mit meinen Kommilitonen die Concept-Map zu vergleichen, war aber auch nochmal sehr interessant. Deswegen hat mir das Format insgesamt echt gut gefallen."

Beschreibung

  • Eine Open-Book Ausarbeitung zeichnet sich dadurch aus, dass Studierende in einem festgelegten Zeitraum mit Rückgriff auf Hilfsmittel (z. B. Internet, Literatur) Prüfungsaufgaben bearbeiten.  
  • Die Prüfung bezieht sich auf zentrale Themen oder Fragestellungen der Veranstaltung, die in Form von Teilaufgaben oder als umfangreichere einzelne Aufgabenstellung zu bearbeiten sind. 
  • Open-Book Ausarbeitungen eignen sich als Prüfungsform, wenn nicht das Erinnerungsvermögen der Studierenden geprüft werden soll, sondern ihre Fähigkeit, passende Informationen zu finden, diese zur Lösung von Problemen zu nutzen und / oder eine gut strukturierte Argumentation aufzubauen.

Durchführung

  • Die Entwicklung einer Fragestellung bei Open-Book Ausarbeitungen basiert auf anspruchsvollen offenen Fragen, die Antworten mit argumentierenden, analysierenden, beschreibenden und reflektierenden Elementen erfordern. 
  • Die Abgabe kann als ILIAS-Übung eingerichtet werden. Dabei lässt sich der Bearbeitungszeitraum online einstellen (empfohlen: 3-36 Stunden).
  • Üblicherweise verläuft die Prüfung ohne gleichzeitige Kontrollmaßnahmen. Es ist jedoch hilfreich, wenn die Studierenden sich bei Fragen oder technischen Problemen idealerweise telefonisch mit dem Lehrenden in Verbindung setzen können. 

Aufwand

Besondere Potenziale

  • Im Bereich der Wissensarbeit stellen Open-Book Ausarbeitungen eine realitätsnahe Situation dar. Die Studierenden können auch später im Berufsfeld auf Ressourcen im Internet, ihre Unterlagen oder KI's zurückgreifen, um sich schnell die notwendigen Informationen einzuholen, müssen diese aber eigenständig und kreativ in Bezug auf eine Frage oder ein Problem kombinieren. 
  • Open-Book Ausarbeitungen sind ein Format, das methodisches Vorgehen und selbstorganisiertes Arbeiten von den Studierenden verlangt und damit eine wichtige Kompetenz für das spätere Berufsleben einübt. 

E-Klausur

Lehrenden-Motivation

"Ich veranstalte jedes Jahr eine Einführungs-Vorlesung für die Erstis hier am Fachbereich. Mittlerweile stelle ich immer eine E-Klausur als Prüfungsleistung. Mir geht es primär darum, das Wissen, das ich zum Einstieg in das Studium versuche, zu vermitteln, abzufragen. Letztendlich handelt es sich um eine Grundlagenvorlesung, die hauptsächlich auf Frontalunterricht basiert. Das Kernziel der Veranstaltung ist es, fundamentales Wissen für das weitere Studium zu vermitteln. Dementsprechend reicht diese Prüfungsform für den Zweck völlig aus. Dadurch, dass das ganze computerbasiert stattfindet, kann ich aber auch neuartige Aufgaben stellen, die dann doch didaktisch über das reine Abfragen von Wissen hinausgehen und digitale Medien, wie kleine Videos oder Abbildungen, einbinden. Der zusätzliche Aufwand in der Entwicklung der Aufgaben lohnt sich für mich, weil die Ergebnisse der standardisierten Aufgaben automatisch ausgewertet werden. Und ich kann mit der zusätzlichen Zeit neben den standardisierten Aufgaben auch noch ein paar offene Fragen stellen und korrigieren."

Studierenden-Erfahrung 

"E-Klausuren hab' ich schon einige in meinem Studium geschrieben. Die waren grundsätzlich sehr unterschiedlich aufgebaut. Wenn ich mich für eine entscheiden müsste, dann hat mir die am besten gefallen, die ich recht früh in meinem Studium geschrieben habe. Die Prüfung hab' ich damals von zuhause aus am PC gemacht. Dabei gab es neben Multiple-Choice Aufgaben noch ganz viele andere Aufgabentypen, was eigentlich echt ganz cool war. Wir wurden dabei zwar nicht kontrolliert, aber ich hatte im Nachhinein auch nicht das Gefühl, dass es sinnvoll gewesen wäre, in meine Unterlagen zu schauen. Dafür war gar keine Zeit und die Aufgaben waren so tricky gestaltet, dass die Antworten nicht 1 zu 1 in den Folien waren."

Beschreibung

  • Bei E-Klausuren handelt es sich um das bekannte Klausurformat, das in eine digitale Form übersetzt und potenziell erweitert wird.
  • Die Aufgaben können im Single-Choice-Format, Multiple-Choice-Format oder in einem offenen-Frage-Format gestaltet sein. 
  • Die Fragestellungen und Aufgaben können durch digitale Elemente erweitert werden (bspw. bei Multimedia-Aufgaben).
  • E-Klausuren sind klar auf die Abfrage von Wissen fokussiert. In offenen Aufgabenformaten kann aber auch analytisches (Anwendungs-)Wissen gefragt sein.


Hinweis

Häufig werden in E-Klausuren Fragen im Antwort-Wahl-Verfahren, also Multiple- und Single-Choice Fragen, verwendet. Dabei müssen jedoch unbedingt rechtliche Anforderungen und inhaltliche Anforderungen aus den Testwissenschaften berücksichtigt werden, u. a. um mit Ratewahrscheinlichkeiten umzugehen und zu verhindern, dass Aufgabenstellungen ungewollte Hinweise enthalten. Vergleiche hierzu:

  1. die Empfehlungen von E-Assessment NRW
  2. das Review von Guidelines zur Erstellung von Multiple- und Single-Choice Items 
  3. Hinweise der Ruhr-Universität Bochum zur Erstellung von Multiple-Choice-Prüfungen

Durchführung

  • E-Klausuren werden mit einem spezifisch dafür konstruierten Programm durchgeführt. An der FH Münster handelt es sich dabei um den ILIAS-Server FHExam. Beachten Sie hier den FINDUS Prozess zur Durchführung von elektronischen Prüfungen.
  • Um Täuschungsversuchen entgegenzuwirken, bietet es sich an, die Reihenfolge der Aufgaben bei Single- und Multiple-Choice-Aufgaben zu randomisieren.
  • In der folgenden Tabelle wird eine Stufung von vier verschiedenen Prüfungssettings im Hinblick auf Kontrolle und Flexibilität beschrieben. Das erste Setting zeichnet sich durch eine besonderes hohe Kontrolle der Rahmenbedingungen der Prüfung aus. Das vierte Setting ist besonders flexibel. 
PrüfungssettingsOrtswahlGerätewahlAufsicht
1PC-Pool PC's der FHAufsicht vor Ort
2Hörsaaleigene GeräteAufsicht vor Ort
3Distanzeigene Geräteonline Aufsicht
4Distanzeigene Gerätekeine Aufsicht

Aufwand

 

Besondere Potenziale

  • E-Klausuren im Single- oder Multiple-Choice Format ermöglichen eine große Zeitersparnis bei der Korrektur. Computerprogramme können die Antworten geschlossener Fragetypen automatisch auf ihre Richtigkeit prüfen und eine Note errechnen. Das erspart nicht nur eine manuelle Korrektur, sondern bringt auch den Studierenden schneller Klarheit und Planbarkeit für ihr kommendes Semester.
  • Mit den digitalen Möglichkeiten lassen sich kompetenzorientiertere Aufgaben konzipieren, die durch die Integration von Bildern, Videos oder interaktiven Aufgaben über die Abfrage von Wissen hinausgehen.

  • Keine Stichwörter